Mauthausen-Erinnerungen 2: Pavel Branko
Als Band 2 der Schriftenreihe „Mauthausen-Erinnerungen” erschien „Gegen den Strom” von Pavel Branko.
Pavel Branko wurde 1921 als Pavel Haas, Sohn einer Russin und eines slowakischen Juden, auf einem Schiff in der Nähe von Triest geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Hačava, einem kleinen Ort in der Mittelslowakei, als Gymnasialschüler lebte er in Bratislava. In seiner Jugend begeisterte er sich für linke Ideale und trat in die Kommunistische Partei ein. Er engagierte sich im Widerstand gegen den faschistischen Slowakischen Staat, wofür er zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt und kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Mauthausen interniert wurde. Nach der kommunistischen Machtübernahme in der Slowakei 1948 war Pavel Branko von der Politik der Partei enttäuscht und verließ sie. Bis 1956 arbeitete er als Übersetzer und Filmkritiker; zur Zeit der kulturellen Liberalisierung in der Tschechoslowakei war er Redakteur der bekannten Zeitschrift Film und Theater. Während der „Normalisierung“ in den 1970er- und 1980er-Jahren hatte er Publikationsverbot.
Für sein Lebenswerk erhielt er 2007 den Preis Slnko v sieti (Die Sonne im Netz) der Slowakischen Film- und Fernsehakademie, 2015 vom slowakischen Präsidenten das Pribina-Kreuz zweiten Grades. Seine Memoiren zeugen von einem wechselvollen Leben, das von Konflikten mit den jeweiligen Machthabern geprägt war und ist. Als freier und kritischer Mensch schwamm er stets gegen den Strom.
Als Beilage: Der Film Hrdina našich čias (Ein Held unserer Zeit) von Zuzana Piussi, Ultrafilm s r. o./ Slovenský filmový ústav (Slowakisches Filminstitut)