Mauthausen-Studien 5: Stanisław Dobosiewicz
Als fünfter Band erschien in der Schriftenreihe "Mauthausen-Studien" das Buch "Vernichtungslager Gusen" von Stanisław Dobosiewicz.
Im Jahr 1977 erschien in Warschau das Buch „Mauthausen / Gusen. Obóz zagłady“ von Stanislaw Dobosiewicz, das nun erstmals als Band 5 der Schriftenreihe „Mauthausen-Studien“ ins Deutsche übersetzt wurde. Aufbauend auf bereits früher vor allem in Polen erschienenen Arbeiten ehemaliger Häftlinge und eigenen Recherchen stellt der Text den ersten Versuch einer systematischen Gesamtdarstellung der Geschichte des Lagers dar. Neben seinem wissenschaftlichen Anspruch ist der Text nicht zuletzt auch ein Dokument der Aufarbeitung der eigenen Lagererfahrung des Autors.
Im Konzentrationslager Gusen, Zweiglager des KZ Mauthausen, waren von Ende 1939 bis Mai 1945 weit über 70.000 Deportierte aus ganz Europa inhaftiert, etwa die Hälfte von ihnen starb an den unmenschlichen Haftbedingungen und systematischen Massenmorden. Über weite Strecken war Gusen damit das an den Häftlingszahlen gemessen größte Konzentrationslager auf österreichischem Territorium. Während die Erinnerung an das Lager in Österreich schon kurz nach der Befreiung verblasste und seine Spuren verschwanden, ist das KZ Gusen in Polen bis zum heutigen Tage zentraler Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses. Der vorliegende Band ist die erste umfassende Darstellung der Geschichte des KZ Mauthausen in deutscher Sprache.
Stanisław Dobosiewicz, geboren 1910, war Häftling im Konzentrationslager Gusen. Er starb 2007.