Mauthausen

Heimrad Bäcker: „es kann sein, dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird, zu leben“

Sonderausstellung, 27.09.2019 - 16.02.2020

Kooperation mit dem mumok – Museum moderner Kunst Wien

Heimrad Bäcker: „es kann sein, dass man uns nicht töten wird und uns erlauben wird, zu leben“
© Klaus Pichler / mumok

Seit der Schenkung im Jahr 2015 befindet sich der fotografische Nachlass des Schriftstellers und Herausgebers Heimrad Bäcker im mumok: Ein Konvolut, das mit über 14.000 Einzelobjekten wie Fotografien, Negativen, Notizen, Plänen, Textarbeiten und Fundstücken Zeugnis einer lebenslangen Auseinandersetzung mit dem Holocaust ablegt.

Angetrieben von dem Bedürfnis, die Geschichte zu ergründen, las er tausende Seiten von Erzählungen, Aufzeichnungen, Statistiken, Prozessakten und Berichten Überlebender. Er entwickelte ein künstlerisches Verfahren, das unveränderte Originalzitate aus NS-Schriftstücken mit den Mitteln der konkreten Poesie dokumentierte.

Seit den 1960er-Jahren dokumentierte Bäcker auch das Gelände der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen. Er fertigte Fotoserien an, lange bevor es eine öffentliche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit gab. Die Arbeiten zeigen brachliegende Anlagen, die von Pflanzen überwuchert oder aber ganz bewusst von Gemeinde und Staat einer anderen Verwendung zugeführt wurden.

Heimrad Bäcker sammelte und bewahrte Fragmente der Anlagen und der Gegenstände, die er auf dem Gelände fand. Als konkrete Objekte sind diese Fundstücke materielle Spuren und stumme Zeugen der Geschehnisse in den Konzentrationslagern.