Buchpräsentationen
Die Forschungsstelle der KZ-Gedenkstätte Mauthausen publiziert die Reihen Mauthausen-Studien (wissenschaftliche Erkenntnisse zur Geschichte des Lagersystems MauthausenGusen) und Mauthausen-Erinnerungen (Memoiren von Zeitzeug*innen).
Stephan Matyus/Ilsen About das sichtbare unfassbare
Präsentation der überarbeiteten Neuauflage
Die Befreiung im Mai 1945 stellte eine Zäsur in der fotografischen Dokumentation dar: Verschiedenste Fotografen, darunter befreite Häftlinge, Journalisten und amerikanische Soldaten, lieferten ungeschönte visuelle Zeugnisse von den Schrecken der Lager. Die Fotografien sollten der Welt die Konsequenzen der NS-Ideologie vor Augen führen und gleichzeitig die Verbrechen in den KZ beweisen. Sie dokumentieren aber auch den Willen der Überlebenden, sich schrittweise die geraubte Individualität zurückzuerobern. Im Zuge der Präsentation wird die Ausstellung das sichtbare unfassbare im Objekt 10 besucht.
Der Neudruck entstand im Rahmen des Projekts „Museale Intervention“, finanziert von
Do, 13.03.2025, 17:30 Uhr
Birago-Kaserne, Objekt 10, Prinzlstraße 22, 3390 Melk
Bertrand Perz/Christian Rabl KZ Melk und Projekt Quarz. Geschichte und Gedenken
aus der Reihe Mauthausen-Studien
Die Studie widmet sich zunächst der Geschichte des Projekts „Quarz” zur Untertageverlagerung der Rüstungsproduktion der Steyr-Daimler Puch AG, bei der rund 14.400 Häftlinge binnen eines Jahres beim Bau einer riesigen Stollenanlage unter dem Wachberg bei Roggendorf als Zwangsarbeiter ausgebeutet wurden. Im Fokus steht außerdem die Entwicklung des ehemaligen Krematoriums ab 1945, das sich trotz vieler Widerstände als zentraler Erinnerungsort an die fast 5.000 Melker KZ-Opfer etablierte.
Do, 10.04.2025, 18:30 Uhr
Birago-Kaserne, Objekt 10, Prinzlstraße 22, 3390 Melk
Christian Angerer „Lager zu Mauthausen“ – Ein Konzentrationslager in der nationalsozialistischen Öffentlichkeit
aus der Reihe Mauthausen-Studien
Das Konzentrationslager Mauthausen lag weithin sichtbar auf einem Hügel. Seine Existenz war allgemein bekannt. Die SS verübte die Verbrechen teilweise vor den Augen der Bevölkerung im Umfeld des Lagers. Wie immer die Zeugen und Zeuginnen darüber dachten, sie schwiegen zuallermeist, aus unterschiedlichen Gründen. In den nationalsozialistischen Zeitungen war nur wenig über das KZ Mauthausen zu lesen; wenn, dann kam es als Lager für „Berufsverbrecher“ vor. Mauthausen wurde generell vor allem mit den Granitsteinbrüchen verknüpft, das KZ rückte dabei an den Rand der Wahrnehmung.
Am 5. Juli findet um 10:00 Uhr an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen ein Themenrundgang mit dem Autor statt, der der öffentlichen Wahrnehmung des Konzentrationslagers Mauthausen nachgeht.
In Kooperation mit
Mi, 18.06.2025, 18:30 Uhr
Wien Museum Karlsplatz 8 1040 Wien
Enrique Calcerrada Guijarro Überleben in Mauthausen-Gusen
aus der Reihe Mauthausen-Erinnerungen
Enrique Calcerrada Guijarro, geboren 1918 in Madrid, war 21 Jahre alt, als er vor den Truppen des Generals Franco von Spanien nach Frankreich flüchten musste. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Frankreich kam er im Juni 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft. So wie Tausende andere Anhänger der Spanischen Republik deportierten ihn die Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Mauthausen und von dort weiter in das Zweiglager Gusen, dessen Gefangener er über mehr als vier Jahre war. In den 1970er Jahren schrieb er seine Erinnerungen an die Gefangenschaft nieder, die 2003, kurz vor seinem Tod, veröffentlicht wurden. Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen veröffentlicht das 2022 neu aufgelegte Buch nun erstmals in deutscher Sprache.
Am 15. November findet um 10:00 Uhr in Gusen ein Themenrundgang statt, der die Erinnerungen Calcerrada Guijarros thematisiert und sie mit Orten am heutigen Gedenkstättengelände und darüber hinaus verknüpft.
Fr, 14.11.2025, 17:30 Uhr
Informationszentrum Gusen