Internationale Mauthausen-Erinnerungszeichen
„Mauthausen“ steht als Begriff für das größte ehemalige nationalsozialistische Konzentrationslager auf österreichischem Boden und dem damit verbundenen Schrecken und Terror, den die SS in diesem KZ von August 1938 bis Mai 1945 verbreitete. Von etwa 190.000 Menschen, die in die Konzentrationslager Mauthausen, Gusen oder in eines der über 40 Mauthausen Außenlager deportiert wurden, kamen mindestens 90.000 ums Leben. Die Häftlinge stammten aus mehr als 40 verschiedenen Nationen Europas, der Sowjetunion und darüber hinaus.
„Mauthausen“ hatte in den Herkunftsländern der KZ-Häftlinge eine tiefe Wunde geschlagen, deren Narben bis heute spürbar sind. Die Internationalität der Opfer wird den Besuchenden der KZ-Gedenkstätte Mauthausen heute angesichts der verschiedenen nationalen Denkmäler, der kollektiven und individuellen Gedenktafeln bewusst. Jedoch die Auswirkungen von „Mauthausen“ außerhalb Österreichs, die Traumata in den betroffenen Familien, können nur erahnt werden. Sichtbar sind sie hingegen in den jeweiligen Herkunftsländern selbst, etwa durch die den Opfern des KZ Mauthausen gewidmeten Gedenkstätten und Gedenkzeichen, sowie in Gedenkfeiern, die – abweichend von der österreichischen Tradition der Befreiungsfeiern – vielfach mit anderen Daten verbunden sind, etwa von Razzien, Deportationen und anderen traumatischen oder persönlichen Ereignissen.
Das Projekt Internationale Mauthausen-Erinnerungszeichen wird vom Gedenkbüro der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in enger Zusammenarbeit mit den Vertretungen der Opfernationen, den Botschaften und Überlebenden- und Opferverbänden, entwickelt. Ziel ist eine Freiluftausstellung in unmittelbarer Nachbarschaft zu den nationalen Denkmälern im Denkmalhain der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, in der beispielhaft Erinnerungszeichen mit direktem Bezug zu Mauthausen oder seinen Außenlagern aus den Herkunftsorten der im KZ-System Mauthausen Ermordeten präsentiert werden. Die Ausstellung kann aufgrund der Fülle an Erinnerungszeichen keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, sondern will den Blick der Besuchenden von den nationalen Denkmälern der KZ-Gedenkstätte Mauthausen auf die gelebte Gedenkarbeit in den Opfernationen lenken und diese würdigen. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen die Opfer bzw. Opfergruppen, und damit die Angehörigen und engagierten Personen, die dazu beitragen, die Erinnerung an die NS-Verbrechen aufrechtzuhalten.
Vertretende der Opferländer wirken als aktive Akteur*innen des Gedenkjahrs 2025 an dieser Ausstellung mit, die anlässlich der 80. Befreiungsfeier im Mai 2025 eröffnet und das restliche Jahr zu sehen sein wird. Eine Fortführung der Zusammenarbeit und längerfristige Präsentation der Ergebnisse in geeigneter Form ist dabei mitgedacht.
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