Mauthausen

10. Dialogforum Mauthausen: „Holocaust in Film und Neuen Medien“

28.06.2018, 12:02 Uhr

Am 17. und 18. September 2018 findet das 10. Dialogforum Mauthausen mit dem Thema „Holocaust in Film und Neuen Medien“ statt.

10. Dialogforum Mauthausen: „Holocaust in Film und Neuen Medien“
(Foto: KZ-Gedenkstätte Mauthausen)

Während vor 1945 nur wenige Filmproduktionen den Holocaust thematisierten, änderte sich dies mit der Befreiung der ersten Konzentrationslager fundamental: In sogenannten Atrocity Pictures wurden sowohl Opfer als auch Akteure des Holocaust drastisch in Szene gesetzt, Reeducation-Filme sollten in den Täternationen Verständnis für Demokratie und Menschenrechte schaffen. Seither wird der Holocaust regelmäßig sowohl in Dokumentar- und Spielfilmen als auch in Fernsehserien behandelt. Die Darstellung des Themas veränderte sich dabei ständig, nachdem sich Stilmittel und Narrative nach Meilensteinen wie Shoah und Schindlers Liste oder der TV-Serie Holocaust substanziell änderten.

Auch beim Gedenken an die Opfer des Holocaust fand ein Paradigmenwechsel statt: Aus dem Verlust der Zeitzeugen einerseits und der technischen Veränderung der multimedialen Landschaft andererseits resultierte eine Digitalisierung des Gedenkens. So wurden etwa Computerspiele, die die Handlungsmöglichkeiten in autoritären Systemen nachvollziehbar machen, entwickelt. Interaktive Hologramme von Holocaustüberlebenden, mit denen man kommunizieren kann, werden von manchen als „Zukunft des Erinnerns“ gesehen.

Beim 10. Dialogforum Mauthausen soll die Auseinandersetzung mit dem Holocaust in Film und Neuen Medien anhand von Vorträgen ausführlich erläutert und diskutiert werden. Außerdem werden die Filmschaffenden Romuald Karmakar, Susanne Ayoub und Ernst Gossner ihre Werke vorstellen und zur Diskussion stellen. Den Einführungsvortrag am 17. September wird der Schauspieler und Filmemacher Karl Markovics halten. Als Abendveranstaltung wird der Film Murer – Anatomie eines Prozesses in Anwesenheit des Regisseurs Christian Frosch im Moviemento Programmkino in Linz gezeigt.

Umrahmt wird die Veranstaltung von einer Filmschau im Österreichischen Filmmuseum, bei der selten gezeigte Filme zum Holocaust zu sehen sein werden.
 

Programm:

17. September 2018:


10:00 Uhr  

Eröffnung

10:30 Uhr  

Eröffnungsvortrag - Karl Markovics
 
11:00 – 12:00 Uhr

Keynote 

Ulrike Weckel: Alliierte Dokumentarfilme über befreite Konzentrationslager
 
12:00 – 13:30 Uhr 

Panel 1: Der Holocaust in den verschiedenen Filmgattungen
Martina Thiele – Erinnern vor und nach Schindlers Liste
Marcus Stiglegger – Holocaust in Fernsehserien
Kay Hoffmann – Dokumentarfilme über den Holocaust
Moderation: Hans Christian Leitich
 
14:30 – 16:00 Uhr

Panel 2: Holocaustfilme im internationalen Vergleich 
Barbara Wurm – Der Holocaust im osteuropäischen Film
Stefanie Mathilde Frank – NS-Verbrechen in Spielfilmen der BRD und DDR der Nachkriegszeit
Christian Cargnelli – Hollywood & Holocaust am Beispiel von „None shall escape“
Moderation: Elisabeth Streit
 
 
16:15 – 17:15 Uhr

Gespräch mit FilmemacherInnen: 
Romuald Karmakar, Susanne Ayoub und Ernst Gossner 
Die Gespräche führen: Christoph Huber, Magdalena Miedl und Christian Dürr
 
20:00 Uhr 

Abendveranstaltung 
Filmvorführung „Murer – Anatomie eines Prozesses“  Moviemento - Programmkino Linz 
Gespräch mit Regisseur Christian Frosch
 

18. September 2018:


10:00 – 11:00 Uhr

Keynote 
Wulf Kansteiner: Digitale Holocaustdiskurse
 
11:00 – 12:00 Uhr

Präsentation
Karen Jungblut: Zeitzeugen als Hologramme? – Ein Projekt zur Umsetzung von interaktiven Zeitzeugengesprächen
 
13:00 – 14:30 Uhr

Panel 3:  Computerspiele und soziale Netzwerke
Eugen Pfister – Der Holocaust in digitalen Spielen
Jörg Friedrich – „Through the Darkest of Times“: Widerstand gegen den Nationalsozialismus als Computerspiel
Eva Pfanzelter – Der Holocaust in sozialen Netzwerken
Moderation: Philipp Rohrbach
 
15:00 – 16:30 Uhr

Panel 4: Digitales Gedenken
Verena Nägel – Zeugenschaft im digitalen Zeitalter
Robert Vorberg – Mauthausen Memorial: Neue Formen des digitalen Gedenkens
Christa Bauer – So geht Geschichtsvermittlung 2018: Mit der App durch ehemalige Außenlager des KZ Mauthausen
Jan Schenck – "Verbrannte Orte": Ein Onlineatlas zu den NS-Bücherverbrennungen von 1933
Moderation: Heidemarie Uhl

 

zur Anmeldung

Shuttlebusse von Wien und Linz nach Mauthausen.

Begrenzte TeilnehmerInnenzahl.

Tagungssprache: Deutsch

Veranstalter: KZ-Gedenkstätte Mauthausen

Veranstaltungsort: Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Erinnerungsstrasse 1, 4310 Mauthausen

 

Kontakt:

Johanna Hruby

Bundesanstalt KZ-Gedenkstätte Mauthausen/ Mauthausen Memorial

Minoritenplatz 9

1010 Wien

Tel.: +43 1 531 26 -2782

Email: johanna.hruby@mauthausen-memorial.org