Erste Ermittlungen der US-Amerikaner in Mauthausen – Die Rolle der Häftlinge
09.08.2025, 10:00 - , 13:00 Uhr
Referent: Christian Rabl (Koordination KZ-Gedenkstätte Melk, wissenschaftlicher Mitarbeiter KZ-Gedenkstätte Mauthausen)
Treffpunkt: Besucher*innenzentrum
Schon am Tag der Befreiung des KZ Mauthausen am 5. Mai 1945 begann das „War Crimes Investigation Team 6836“, geleitet von dem US-amerikanischen Major Eugene S. Cohen, mit der Sammlung wichtiger Beweismittel, um die Verantwortlichen für die im Mauthausen-Komplex begangenen Verbrechen juristisch dingfest machen zu können. Personell war Cohens Truppe jedoch äußerst schwach aufgestellt, weshalb die Mithilfe ehemaliger KZ-Häftlinge in allen Bereichen elementar war: KZ-Überlebende waren nicht nur als Augenzeugen essenziell für die Dokumentation zahlloser Gewalttaten, sie fungierten auch als Dolmetscher und Schriftführer, waren bei Zeugenbefragungen anwesend oder übernahmen die Bewachung potenzieller Verdächtiger, die im Bunker eingesperrt waren. Parallel dazu suchten die US-Behörden aber auch im regionalen Umfeld nach untergetauchten SS-Männern aus der KZ-Verwaltung, allen voran nach dem langjährigen Lagerkommandanten Franz Ziereis.
Im Rahmen des Themenrundgangs richten wir den Blick auf die ersten Maitage nach der Lagerbefreiung und widmen uns dabei schwerpunktmäßig jenen Akteuren, die mit ihrer Ermittlungstätigkeit die Basis für die späteren Mauthausen-Prozesse auf dem Areal des ehemaligen KZ Dachau gelegt haben.