Internationale Befreiungsfeier
11.05.2025, 11:00 Uhr
Beitrag des Mauthausen Komitee Österreich
Beitrag des Mauthausen Komitee Österreich:
2025 jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner zahlreichen Außenlager zum 80. Mal. Das Gedenkjahr 2025 ruft einmal mehr in Erinnerung, welch unermessliches Leid durch die NS-Diktatur verursacht wurde: Millionen von Menschen fielen der systematischen Verfolgung und Ermordung durch das NS-Regime zum Opfer.
„Wer keine Erinnerung hat, hat auch keine Zukunft. Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann auch die Zukunft nicht gestalten.“ Auszug aus dem Vermächtnis der österreichischen Lagergemeinschaft
Mit der Übergabe des Vermächtnisses der Überlebenden des Konzentrationslagers Mauthausen und seiner Außenlager im Jahr 2000 an das 1997 vom Österreichischen Gewerkschaftsbund, der Österreichischen Bischofskonferenz und der israelitischen Kultusgemeinde gegründete Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) verpflichtete sich dieses, das Gedenken an die Opfer des NS-Regimes zu bewahren, sich durch einen starken Fokus auf Jugendarbeit nachhaltig für eine demokratische, gleichberechtigte und friedliche Gesellschaft einzusetzen und mit entschiedenem Einsatz allen antisemitischen, rassistischen, menschenverachtenden und antidemokratischen Tendenzen entgegenzutreten. Die Gedenk- und Erinnerungsarbeit, die Wissensvermittlung und Sensibilisierungsarbeit mit jungen Menschen und die Arbeit gegen Rassismus, Antisemitismus und Extremismus stellen damit die Grundpfeiler der Arbeit des MKÖ für ein „Niemals wieder“ dar.
Der Ruf „Niemals wieder“ ist heute aktueller denn je. Antisemitismus, Rassismus, Ausgrenzung und autoritäre Tendenzen erleben in Österreich und in vielen Teilen der Welt ein beunruhigendes Wiederaufleben. Gerade der starke Anstieg des Antisemitismus ist derzeit besorgniserregend. Das diesjährige Thema „Gemeinsam für ein Niemals wieder!“ unterstreicht nicht nur die historische Dimension des Gedenkens, sondern fordert auch dazu auf, die Lehren aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft wachzuhalten.
Über 90 Prozent der von den Nationalsozialisten im KZ Mauthausen ermordeten Personen waren weder Deutsche noch Österreicher*innen. Die zahlreiche Teilnahme internationaler Gäste ist deshalb wesentlich für die weltweit größte Gedenkund Befreiungsfeier. Das MKÖ als offizielle Nachfolgeorganisation der Österreichischen Lagergemeinschaft Mauthausen veranstaltet jährlich die internationale Gedenk- und Befreiungsfeier. Seit 1946, dem Jahr ihres Bestehens, wird diese von den Überlebenden bzw. deren Organisationen organisiert und durchgeführt.
2025 jährt sich die Befreiung vom NS-Regime zum 80. Mal. Anlässlich dieses Jubiläumsjahres finden die Befreiungsfeier in der Gedenkstätte Mauthausen am 11. Mai 2025 sowie die über 110 regionalen Gedenk- und Befreiungsfeiern im Jahr 2025 in ganz Österreich mit Fokus auf das diesjährige Jahresthema „Gemeinsam für ein Niemals wieder! Nie wieder Krieg. Nie wieder Faschismus. Für den Frieden. 80 Jahre Befreiung des KZ Mauthausen und seiner Außenlager“ organisiert von lokalen Initiativen im Netzwerk des MKÖ statt. Dabei ist die Repräsentation der unterschiedlichen Opfergruppen des NS-Regimes sowie die Erinnerung an die ehemaligen Außenlager des KZ Mauthausen sowie andere Stätten von NS-Terror ein wesentliches Anliegen. So wird am 23. März 2025 in Rechnitz den Opfern des Südostwallbaus gedacht und am 4. und 5. Juli 2025 in Goldegg an Widerstandskämpfer*innen und Desserteur*innen erinnert, außerdem finden Gedenkund Befreiungsfeiern am Ort des ehemaligen Außenlagers am Loibl-Pass, in Schloss Hartheim, in Vöcklabruck und an vielen weiteren Orten in ganz Österreich statt. Ab Ende Jänner sind alle regionalen Feiern unter www.befreiungsfeier.at zu finden.
Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Deutsche Wehrmacht bedingungslos. Damit war der zweite Weltkrieg in Europa offiziell zu Ende. Jährlich veranstaltet das MKÖ deshalb am 8. Mai um 19:30 Uhr am Heldenplatz in Wien das Fest der Freude. Dort feiern wir mit einem Konzert der Wiener Symphoniker das Ende des NS-Terrors und Gedenken mit einer Rede einer Zeitzeugin oder eines Zeitzeugen den Opfern der nationalsozialistischen Gräueltaten. Das Programm des Festes sowie alle Informationen werden laufend unter www.festderfreude.at veröffentlicht. Auch das Fest der Freude wird unter dem Jahresthema „80 Jahre Befreiung vom Nationalsozialismus – Für ein Niemals wieder und Frieden in Europa“ stattfinden.
Die Erinnerung an Mauthausen und andere Orte des Grauens ist nicht nur ein Gedenken an die Vergangenheit, sondern eine Mahnung für die Zukunft: Es liegt in unserer Verantwortung, für eine Gesellschaft einzutreten, die auf Frieden, Toleranz und Menschenrechten basiert. Die Geschichte darf sich niemals wiederholen.