SS-Siedlung Mauthausen – Familienleben neben dem Konzentrationslager?
28.06.2025, 10:00 - , 13:00 Uhr
Referenten: Marc Baumgart (forschender Angehöriger) erforscht Familienbiografien im Nationalsozialismus, ausgehend von der Biografie seiner Großeltern, die in der SS-Siedlung Mauthausen lebten. Stefan Rosenleitner ist Psychotherapeut in Ausbildung unter Supervision und Vermittler an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, zuvor war er im Maßnahmenvollzug und der Psychiatrie tätig. Er nähert sich der Thematik aus einer psychologischen Perspektive.
Treffpunkt: Besucher*innenzentrum
Wenige Gehminuten vom KZ Mauthausen entfernt, ließ sich die SS eine Wohnsiedlung errichten, in der ausgewählten SS-Angehörigen ein „normales Familienleben“ in schöner Umgebung ermöglicht werden sollte, während sie in unmittelbarer Nähe ihrem von Gewalt geprägten Berufsalltag nachgingen. Auf dem Rundgang verdeutlichen wir uns diese Ambivalenz und diskutieren darüber, durch welche Mechanismen diese möglich gemacht wurde.
Anhand der Biografie dreier Angehöriger des Kommandanturstabes beginnen wir mit der Annäherung an deren privates Lebensumfeld in der ehemaligen SS-Siedlung. Wie „normal“ war das Familienleben dort tatsächlich? Anschließend begeben wir uns zur KZ-Gedenkstätte an die Orte, an denen dieselben Familienväter ihren Beruf ausübten. Wie wurde der extreme Gegensatz zwischen diesen Sphären ausgehalten und wäre so etwas heute wieder möglich? Darüber möchten wir mit den Teilnehmern*innen ins Gespräch kommen.