Mauthausen

Hans Maršálek - Österreich

„Lange Zeit habe ich nicht wahrgenommen, dass ich auch ein Bestandteil dieser Todesfabrik geworden war.“

1914 geboren in Wien als Kind tschechischer Eltern; aufgewachsen in bescheidenem, sozialdemokratischem Milieu, besucht die tschechische Schule in Wien, danach Lehre als Schriftsetzer, Mitglied der „Sozialistischen Arbeiterjugend“

1936-1938 für die „Rote Hilfe“ im Widerstand gegen den autoritären „Ständestaat“

1938 nach seiner Einberufung in die Wehrmacht Flucht nach Prag, tätig in der sozialdemokratischen Emigrantenorganisation

ab 1940 im kommunistisch-tschechischen Widerstand in Prag und Wien

Oktober 1941 Verhaftung in Prag, danach Haft in verschiedenen Gefängnissen in Wien

September 1942 ins KZ Mauthausen überstellt; nach einigen Wochen in verschiedenen Arbeitskommandos wird er Schreiber in der Lagerschreibstube

ab Mai 1944 Lagerschreiber II des Hauptlagers Mauthausen Mai 1945 nach der Befreiung Rückkehr nach Wien und Eintritt in den Polizeidienst (bis 1963), betraut vor allem mit der Untersuchung neonazistischer Aktivitäten

ab 1946 maßgeblich an der Errichtung und Erhaltung der Gedenkstätte Mauthausen beteiligt, heiratet die Ravensbrück-Überlebende Anni Vavak (gest. 1959)

seit 1952 Gründungsmitglied des Internationalen Mauthausen-Komitee

1964-1976 Leiter des Öffentlichen Denkmals und Museum Mauthausen im Innenministerium, verheiratet mit Hilda Zinsler

Maršálek stirbt am 9. Dezember 2011 in Wien