Nachruf auf Rajmund Pajer
19.07.2016
Wir haben die traurige Nachricht erhalten, dass Herr Rajmund „Ramon“ Pajer, am 12. Juli 2016 im Alter von 86 Jahren in Montreal (Kanada) verstorben ist.
Der 1930 in Triest geborene Slowene Rajmund Pajer wurde als 14-jähriger von slowenischen Partisanen für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus zwangsrekrutiert. Bei Kampfhandlungen mit der Deutschen Wehrmacht nahe der slowenischen Stadt Ribnica im Jahr 1944 wurde er verletzt und via GESTAPO-Gefängnis Begunje nach Mauthausen deportiert. Als KZ-Häftling musste er in den KZ-Außenlagern Klagenfurt-Lendorf und St. Aegyd am Neuwalde Zwangsarbeit leisten bevor er in Mauthausen im Mai 1945 befreit wurde. Nach dem Krieg wanderte Rajmund Pajer nach Kanada aus.
In den Nachkriegsjahren kehrte Pajer regelmäßig nach Österreich zurück, um die KZ-Gedenkstätte Mauthausen zu besuchen. Im Jahr 2007 besuchte er erstmals wieder St. Aegyd am Neuwalde, wo er später mehrmals an den jährlichen Gedenkfeiern teilnahm. Als letzter Überlebender des Mauthausen-Außenlagers Klagenfurt-Lendorf nahm er 2007 als Ehrengast bei Enthüllung der Gedenktafel in der Klagenfurter Khevenhüller-Kaserne an der Gedenkveranstaltung teil.
Im April 2010 erschien sein Buch mit dem Titel: "Ich war I 69186 in Mauthausen. Wie ich als Jugendlicher ins KZ-Netzwerk geriet und daraus befreit wurde", in dem er seinen Weg von Triest nach Mauthausen beschreibt.
Im Rahmen seiner Österreichaufenthalte bemühte sich Rajmund Pajer stets, mit Schülern und Jugendlichen zusammenzukommen, um ihnen von seinen Erlebnissen im Konzentrationslager zu erzählen. Sein Leitspruch dabei lautete: „I harbour no hate, because hate consumes from the inside, leaving not even ashes.“
Wir trauern um Rajmund Pajer.