Abschied von Marius Michel
08.06.2017
Aus Frankreich erreichte uns die traurige Nachricht, dass der Mauthausen-Überlebende Marius Michel im Alter von 95 Jahren verstorben ist.
Am 1. März 1943 wurden 103 junge Männer ins Rathaus der französischen Stadt Ligny-en-Barrois bestellt, um sich dort einer verpflichtenden medizinischen Untersuchung für den Arbeitseinsatz in Deutschland zu unterziehen. Nach der Untersuchung legten die jungen Männer am Denkmal der Toten des Ersten Weltkriegs einen Kranz nieder und sangen dabei die Marseillaise.
Am 8. März 1943 wurden daraufhin mehr als die Hälfte dieser jungen Männer von der Gestapo verhaftet. Ein Teil von ihnen wurde im April 1943 in das KZ Mauthausen deportiert. Im August 1943 wurden elf der jungen Franzosen per Zug von Mauthausen nach Wiener Neustadt überstellt – unter ihnen Marius Michel. Nach der Auflösung des KZ Mauthausen-Außenlagers Wiener Neustadt kam Marius Michel über das KZ-Nebenlager Redl-Zipf und das KZ Mauthausen in das KZ Ebensee, wo er im Mai 1945 befreit wurde.
Marius Michel war der letzte Überlebende der 1943 in das Außenlager Wiener Neustadt deportierten elf jungen Franzosen.
Wir trauern um Marius Michel.