Mauthausen

Angehörigenbesuch: Familie Dockendorf zu Besuch an den Gedenkstätten Mauthausen, Gusen, Ebensee und Melk

09.08.2024

Angehörigenbesuch: Familie Dockendorf zu Besuch an den Gedenkstätten Mauthausen, Gusen, Ebensee und Melk
© privat / Familie Dockendorf
Anfang des Sommers hatten wir die Ehre, die Familie Dockendorf aus Luxemburg bei uns an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und an den Gedenkstätten der ehemaligen Außenlager Melk, Ebensee und Gusen zu begrüßen.
Guy Dockendorf, Präsident des Comité International de Mauthausen, reiste gemeinsam mit seiner Familie, um den Spuren seines Vaters, Metty Dockendorf, zu folgen. Dieser wurde 1943 wegen seines Widerstands gegen das Nazi-Regime verhaftet und durchlebte die Schrecken mehrerer Konzentrationslager, bevor er 1945 befreit wurde.
 
Der Besuch war für die gesamte Familie, insbesondere für die jüngeren Generationen, eine intensive und bewegende Erfahrung. Sie setzten sich nicht nur mit der Geschichte ihrer Vorfahren auseinander, sondern auch mit den Gräueln des Nationalsozialismus und der Bedeutung der Erinnerungskultur.
 
In Melk begleitete Christian Rabl die Familie durch die Gedenkstätte und zeigte eindrucksvoll, wie die Spuren der Vergangenheit bewahrt werden. In Mauthausen selbst begleitete Bernhard Mühleder die Familie auf einer tiefgehenden Tour, bei der er die Schrecken des Lagers mit großem Einfühlungsvermögen und Wissen erklärte. Besonders berührend war die Reflexion der Familie über die Rolle von Minderjährigen in den Lagern – eine Geschichte, die auch heute noch zutiefst erschüttert.
Der Besuch in Ebensee, mit der eindrucksvollen Kunstinstallation von Chiharu Shiota, sowie die Erkundung des Museums und des ehemaligen KZ-Areals in Gusen, verstärkten die Eindrücke und das Bewusstsein für das unermessliche Leid, das hier einst geschah.
Die Reise der Familie Dockendorf zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, die Geschichte lebendig zu halten und sie von Generation zu Generation weiterzugeben. Ihre Nachfahren tragen die Erinnerung an Metty Dockendorf weiter und setzen sich aktiv für die Werte ein, die er zeitlebens vertrat.
 
Solche Besuche sind nicht nur ein Blick zurück, sondern auch ein Appell an die heutige Gesellschaft, wachsam zu bleiben und die Lehren aus der Vergangenheit zu beherzigen.
Unser Dank gilt der Familie Dockendorf und allen, die diese wichtige Arbeit unterstützen.