Buchpräsentation „Gegen den Strom“
22.03.2018
„Wenn ich sterbe, werde ich mich sehr vermissen.“ Mit diesem Zitat von Egon Erwin Kisch endete die Präsentation der Autobiografie von Pavel Branko mit einem Augenzwinkern.
Der 96-jährige slowakischen Mauthausen-Überlebenden und Doyen der slowakischen Filmkritik Pavel Branko stand gestern Abend im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen präsentierte im Admiralkino in Wien seine Autobiografie „Gegen den Strom“.
Cornelius Obonya las ausgewählte Passagen aus dem Buch und Pavel Branko erzählte in einem Gespräch mit Andreas Kranebitter aus seinem bewegten Leben.
Er engagierte sich im Widerstand gegen den faschistischen Slowakischen Staat, wofür er zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt und kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Mauthausen interniert wurde. Seine Memoiren zeugen von einem wechselvollen Leben, das von Konflikten mit den jeweiligen Machthabern geprägt war und ist.
Im Anschluss an die Buchpräsentation wurde der Dokumentarfilm „Ein Held unserer Zeit“ über Pavel Branko unter der Regie von Zuzana Piussi gezeigt.
„80 Jahre nach dem ‚Anschluss‘ sollen die Erinnerungen eines der letzten verbliebenen Zeugen der nationalsozialistischen Massenverbrechen zur Auseinandersetzung mit der Geschichte anregen“, so Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Unter den zahlreichen Gästen durften wir auch Staatssekretärin Karoline Edtstadler begrüßen.
Das Buch ist ab sofort im gut sortierten Buchhandel erhältlich.