Die Gedenkstätte erinnert an die Opfer der „Mühlviertler Hasenjagd“
02.02.2023
In zwei Podcasts erinnern Mitarbeiter*innen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen an die tragischen Ereignisse vom 2. Februar 1945
Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen gedenkt der Opfer der sogenannten „Mühlviertler Hasenjagd“, welche sich heute vor 78 Jahren ereignete.
In der Nacht zum 2. Februar 1945 unternahmen etwa 500 sowjetische „K-Häftlinge“ einen Ausbruchsversuch aus dem KZ Mauthausen. Fast alle Geflüchteten wurden wiederergriffen. Die meisten wurden noch an Ort und Stelle ermordet, die übrigen im KZ Mauthausen.
Neben der SS waren auch Gendarmerie, Wehrmacht, Volkssturm sowie zahlreiche Zivilpersonen aus dem lokalen Umfeld an der Großfahndung beteiligt. Diese sogenannte „Mühlviertler Hasenjagd“ überlebten nur wenige von denen acht davon namentlich bekannt sind. In der Landwirtschaft eingesetzte Zwangsarbeiter und eine Handvoll Mühlviertler Bauernfamilien, die sich der Mitwirkung an der Mordaktion widersetzten, retteten ihnen das Leben.
Dieses Bild zeigt die Familie Langthaler mit den beiden Geretteten unmittelbar nach der Befreiung in Schwertberg im Mai 1945. Aufgenommen wurde das Foto unmittelbar nach Kriegsende. Es vermittelt die enge Bindung der beiden Geretteten an die Familie Langthaler und umgekehrt.
Stehend v.l.n.r.: Alfred Langthaler, Nikolaj Cemkalo, Anna Langthaler (später Hackl), Josef Langthaler (später Pater Florentin), Michail Rybcinskij; sitzend: Maria Langthaler, Johann Langthaler, Maria Langthaler (später Schwester Archangela). Fotograf unbekannt.
Stehend v.l.n.r.: Alfred Langthaler, Nikolaj Cemkalo, Anna Langthaler (später Hackl), Josef Langthaler (später Pater Florentin), Michail Rybcinskij; sitzend: Maria Langthaler, Johann Langthaler, Maria Langthaler (später Schwester Archangela). Fotograf unbekannt.
Im Radiobeitrag hören Sie ein Interview mit Anna Hackl. Sie war damals 14 Jahre alt und die Tochter von Maria und Johann Langthaler, eine der wenigen mutigen Familien, die in dieser dunklen Zeit nicht weggesehen haben. Anna ist heute 91 Jahre jung und eine sehr aktive Zeitzeugin. Das Interview wurde von Bernhard Mühleder, Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Mauthausen geführt: https://cba.fro.at/603971
Bernhard Mühleder und Anna Hackl während der Podcast-Aufnahme bei Freies Radio Freistadt
Weiters spricht Marlene Wöckinger, Vermittlerin an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, über dieses tragische Ereignis im Podcast mit dem Bayerischen Rundfunk: bit.ly/BR_Podcast_Hasenjagd