Mauthausen

Digitalisierungsprojekt „Kulturerbe digital“

29.08.2024

Digitalisierungsprojekt „Kulturerbe digital“
Beschriften der Objekte © Mauthausen Memorial / Yvonne Burger

Das Projekt: Ein Blick hinter die Kulissen

Im Rahmen des Digitalisierungsprojekts „Kulturerbe digital“, gefördert durch das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS) erfassten und digitalisierten unsere Mitarbeiter*innen des Depots an der KZ-Gedenkstätte Mauthausen von April 2023 bis August 2024 insgesamt 600 Objekte der Artefaktesammlung. Mit Pinsel, Stift und Lineal, Tusche, Feder und Kamera ausgerüstet wurden ausgewählte Objekte aus den ehemaligen Lagern Mauthausen, Gusen und Gunskirchen bearbeitet: Zuerst bekam jedes Artefakt eine eigene Inventarnummer, diese wurde mit Tusche und Feder oder mittels Etikett direkt auf bzw. an dem Objekt angebracht. In weiterer Folge wurde es gesichtet, vermessen und detailliert beschrieben. Die Digitalisierung erfolgte durch das fotografische Erfassen verschiedener Ansichten eines Objekts. Durch die Einspielung in die neue Datenbank und den Kulturpool werden die Sammlung und die sich darin befindlichen Schätze zukünftig einer interessierten Öffentlichkeit barrierefrei zugänglich gemacht und präsentiert.

Einblicke in die Sammlung

Die Artefaktesammlung der KZ-Gedenkstätte Mauthausen umfasst insgesamt mehr als 5.000 Objekte. Hierzu zählen u.a. archäologische Funde, die eine zentrale und unersetzbare Quelle für die historische Erforschung des Lagerkomplexes Mauthausen/Gusen stellen. Geschirr, Bekleidung, Medikamente und Hygieneartikel wie auch bauliche Überreste des Lagers und Gegenstände der Infrastruktur und Rüstungsindustrie gehören zum Sammlungskonvolut. Einige der Artefakte weisen eine angebrachte Häftlingsnummer auf, sodass sie mit bestimmten Personen, in deren Besitz sie sich befunden haben, in Verbindung gebracht werden können und diese zu identifizieren vermögen. Herstellerinformationen und Beschriftungen auf Objekten lassen weitere Datierungen und Verknüpfungen zu. Die Objekte geben einen wertvollen Einblick in die Vergangenheit, konservieren Wissen für die Zukunft und können zudem durch ihren Einsatz bei Vermittlungsprogrammen das Unfassbare „greifbar“ machen.