Enthüllung der Außenlager-Stele St. Aegyd
24.10.2024
Vierte Außenlager-Stele in St. Aegyd – nach Melk, Hirtenberg und Gunskirchen
Am Abend des 23. Oktober fand die Enthüllung der Außenlager-Stele St. Aegyd statt.
Innenminister Gerhard Karner, Barbara Glück, Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Karl Oysmüller, Bürgermeister der Marktgemeinde St. Aegyd, und Vertreter*innen des französischen Überlebenden-Verbands „Amicale de Mauthausen“ nahmen an der Gedenkveranstaltung teil. Christian Rabl vertrat den Verein GISTA (Gedenkinitiative KZ-Außenlager St. Aegyd/Neuwalde), der die Gedenkarbeit vor Ort verantwortet.
Der Enthüllung gingen Beiträge von St. Aegyder Schüler*innen der Stufen 5 bis 8 voraus; das musikalische Programm gestalteten Kirchenchor und Marktmusikkapelle.
Zahlreiche Bürger*innen des Ortes besuchten die Veranstaltung. Dass die Jugendlichen einen aktiven Beitrag zum Gedenken leisteten, darf als Zeichen gewertet werden, dass die Erinnerung an die hier getöteten Menschen auch in Zukunft wachgehalten wird.
Das KZ-Außenlager St. Aegyd bestand von November 1944 bis April 1945 und bezeichnete sich als „Kraftfahrtechnische Versuchsanstalt der Waffen-SS (KVA)“. Tatsächlich wurden die 497 Häftlinge aus 18 Nationen zu Arbeitskommandos eingeteilt, um Baumaterialien wie Holz und Schotter für den Lageraufbau zu gewinnen. Außerdem wurden die Zwangsarbeiter beim Wegebau, bei Forstarbeiten und in der Holzverarbeitung eingesetzt. 49 Häftlinge fanden hier den Tod.
Das Projekt „Außenlager-Stele“ wird seit 2023 schrittweise an den Standorten der ehemaligen Außenlager des Konzentrationslagers Mauthausen umgesetzt. Seit Mai 2023 wurden drei Stelen dieser Art in Melk, Hirtenberg und Gunskirchen errichtet. Diese Erkennungszeichen in Form von vier Meter hohen Säulen listen die Ortsnamen der 40 Außenlager auf und zeigen an jedem Ort Richtung und Entfernung sämtlicher Außenlager sowie des Stammlagers Mauthausen an.