Nachbericht zum Bildungsprojekt „Objekte erzählen Geschichte(n)“
25.02.2025
Das Bildungsprojekt, das in Zusammenarbeit zwischen der KZ-Gedenkstätte Mauthausen-Gusen und dem BRG Enns im Februar durchgeführt wurde, stellte eine innovative und partizipative Auseinandersetzung mit der Geschichte des Konzentrationslagers Gusen dar. Ziel war es, Schüler*innen aktiv in die Entwicklung eines neuen Bildungsformats einzubinden, das langfristig in das Angebot der Gedenkstätte integriert werden kann.
Partizipation und innovative Methoden
Besonderes Augenmerk lag auf der objektbasierten Annäherung an die Geschichte. Historische Gegenstände – darunter persönliche Erinnerungsstücke ehemaliger Häftlinge und Funde vom neu erworbenen Areal in Gusen – dienten als zentrale Ankerpunkte für die pädagogische Arbeit. Die Schülerinnen hatten u.a. die Möglichkeit, in Gusen gefundene Objekte zu reinigen, zu beschreiben und zu inventarisieren. Dadurch wurde nicht nur das historische Wissen vertieft, sondern auch eine persönliche, auch emotionale Verbindung zur Thematik geschaffen.
Vielschichtige Annäherung an die Geschichte
In einer Workshopwoche wurden verschiedene Bildungsformate erprobt:
In der Schreibwerkstatt wurden Texte zu ausgewählten Objekten verfasst – sei es in Form von Geschichten, Reflexionen oder Gedichten.
Beim Videoprojekt produzierten die Teilnehmerinnen Kurzfilme, in denen sie die Bedeutung des Ortes Gusen für das Verständnis der KZ-Geschichte herausarbeiteten.
Bei der Forschungswerkstatt fand eine vertiefte historische Auseinandersetzung in Form eigenständiger Recherchen in Archiven und Bibliotheken statt. Die Ergebnisse wurden analysiert und interpretiert und anschließend zu einer Präsentation aufbereitet.
Ergebnisse und Ausblick
Die insgesamt 14 beteiligten Schüler*innen engagierten sich mit großem Interesse und entwickelten durch die interaktiven Methoden eine tiefere persönliche Verbindung zur Geschichte des KZ Gusen. Alle Ergebnisse der einzelnen Workshops wurden in den letzten beiden Tagen zu einer Plakatausstellung zusammengefasst, welche zu einem späteren Zeitpunkt in der Schule ausgestellt werden wird.
Die kreativen und analytischen Beiträge der Schüler*innen dienen auch als Grundlage für die Weiterentwicklung verschiedener Bildungsformate an der Gedenkstätte Gusen.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie eine aktive Auseinandersetzung mit Geschichte durch die Arbeit mit Objekten gelingen kann. Die erworbenen Erkenntnisse und Materialien werden nun für zukünftige Bildungsangebote aufbereitet, um eine langfristige Integration in das pädagogische Konzept der Gedenkstätte Mauthausen-Gusen zu ermöglichen.