Wir erinnern an den „Mauthausen-Schwur“
25.02.2022
Wir erinnern an den „Mauthausen-Schwur“:
Am 16. Mai 1945 fand am Appellplatz des Konzentrationslagers Mauthausen die erste Befreiungsfeier statt. Aus Anlass der gemeinschaftlichen Verabschiedung der Gefangenen aus der Sowjetunion aus dem Lager verlasen die Vertreter des Internationalen Häftlingskomitees den „Mauthausen-Schwur“. Darin heißt es:
„Der Friede und die Freiheit sind die Garanten des Glücks der Völker, und der Aufbau der Welt auf neuen Grundlagen sozialer und nationaler Gerechtigkeit ist der einzige Weg zur friedlichen Zusammenarbeit der Staaten und Völker. (…) Auf den sicheren Grundlagen internationaler Gemeinschaft wollen wir das schönste Denkmal, das wir den gefallenen Soldaten der Freiheit setzen können, errichten: Die Welt des freien Menschen.“
Der Appell der Häftlinge war ein Versuch, politische und ethische Konsequenzen aus ihrer persönlichen Leidenserfahrung zu ziehen.
In den Jahrzehnten nach dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg entstand eine internationale Sicherheitsarchitektur, die verhindern sollte, dass geopolitische Interessenskonflikte erneut in kriegerische Auseinandersetzungen münden.
Sie ist gegenwärtig mehr denn je in Gefahr.