Wir trauern um Pavel Branko
01.09.2020
Vor kurzem erreichte uns die traurige Nachricht, dass Pavel Branko am 17. August 2020 verstorben ist.
Pavel Branko, der am 27. April 1921 als Pavel Haas auf einem Schiff im Mittelmeer nahe Triest geboren wurde, engagierte sich noch als Schüler im Widerstand gegen den faschistischen Slowakischen Staat. Er wurde dafür zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt und kurz vor Kriegsende in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert.
Nach der Befreiung kehrte er in die Slowakei zurück, wo er als Übersetzer, Filmkritiker und Redakteur arbeitete und als einer der wichtigsten slowakischen Intellektuellen auch internationale Bekanntheit erreichte.
Pavel Branko begleitete und unterstützte uns und unsere Arbeit in den letzten Jahren immer wieder, und es war uns eine besondere Ehre, dass seine Memoiren im Jahr 2018 erstmals in deutscher Übersetzung als Band 2 der Reihe „Mauthausen-Erinnerungen“ erscheinen konnten. Zeit seines Lebens schwamm der Grand Doyen der slowakischen Filmkritik gegen den Strom – so auch der Titel des Buches –, bewahrte jedoch immer seinen Humor. Am Ende seiner Autobiographie zitierte er Egon Erwin Kisch: „Wenn ich sterbe, werde ich mich sehr vermissen.“
Wir werden Pavel Branko auch sehr vermissen!